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Umbau ist Vorzeigeprojekt

Ehemalige Schule, dann Rathaus, jetzt offiziell wieder Schulgebäude

Bescheidübergabe von Staatsminister Christian Bernreiter für die neue Berufsfachschule für Pflege

Die Sonne strahlte vom Himmel und genauso strahlten auch die Gesichter der Gäste, die sich am Samstag vor dem alten Rathaus in der Steinrainer Straße eingefunden hatten. War es doch ein sehr erfreulicher Anlass, zu dem die vielen Ehrengäste gekommen waren, um die Bescheidübergabe für die Sanierung und Umnutzung des alten Rathauses in eine Berufsfachschule für Pflege zu feiern. Der bayerische Staatsminister für Wohnen, Bau und Verkehr Christian Bernreiter war dazu an diesem „Tag der Städtebauförderung“ nach Mallersdorf-Pfaffenberg gekommen.

Rathausplatz mit Festgästen
Bürgermeister Christian Dobmeier begrüßt an diesem sonnigen Frühlingstag die Festgäste auf dem ehemaligen Rathausplatz (Foto: Annemarie Kammermaier)

Bürgermeister Christian Dobmeier begrüßte den hohen Gast und alle Teilnehmer aus der Politik, die Vertreter der Kreiskliniken Bogen-Mallersdorf, die Vertreter der an der Planung Beteiligten, die Gemeinderäte und die Mitarbeiter aus der Gemeindeverwaltung.

Als wegweisende Entscheidung bezeichnete der Bürgermeister den Beschluss, das alte Rathaus in eine Berufsfachschule für Pflegeumzubauen. Das Gebäude im Ortskern von Pfaffenberg blicke auf eine bewegte Geschichte, beginnend vor 70 Jahren als neues Schulhaus, damit ging Dobmeier auf die Anfangsgeschichte ein. Die damals veranschlagten Baukosten in Höhe von 300.000 D-Mark seien sogar unterschritten worden und der Bürgermeister bezweifelte, ob das beim aktuellen Bauvorhaben auch der Fall sein könnte.  Nur 15 Jahre seien Kinder und Lehrer hier beheimatet gewesen, denn aufgrund der Schulreform sei die neue Verbandsschule erforderlich geworden und das Gebäude leer gestanden, so informierte der Redner. Er führte weiter aus, dass nach kurzzeitiger Nutzung des ersten Gymnasiumsjahrganges Mitte 1976 die Marktverwaltung nach kleineren Umbaumaßnahmen in das bisherige Schulhaus eingezogen ist und hier 46 Jahre bis zum Neubau des Rathauses geblieben ist. Nun habe sich der Kreis geschlossen für das geschichtsträchtige Haus, „back tot he roots“ sei es gekommen und werde nun bald wieder ein Schulgebäude sein. Nach Schilderung der laufenden Arbeiten, die noch gewaltig viel Substanz übriglassen, stelle der Umbau im wahrsten Sinne des Wortes ein „schulmäßiges“ Objekt für die Städtebauförderung dar: zentral und fußläufig im Ortskern gelegen, nachhaltige und sinnvolle Nutzung und ein gutes Miteinander in der Nachbarschaft. Seinen Dank richtete der Bürgermeister an den Staatsminister und die Verantwortlichen der Regierung für die Befürwortung des Projektes und die großartige Unterstützung mit einer gesamten Fördersumme von ca. 3,6 Millionen Euro. Man blicke in froher Erwartung auf die Fertigstellung im nächsten Jahr und hoffe auf einen unfallfreien Verlauf der Bauarbeiten, so Dobmeier, bevor sich Staatsminister Bernreiter in seinen Grußworten erfreut zeigte, die Bescheidübergabe im Rahmen des bundesweiten Tages der Städtebauförderung 2024 vornehmen zu können.

Förderbescheidübergabe
Der Bescheid für die Umnutzung zur Pflegeschule ist in der Gemeinde angekommen, von links: 3. Bürgermeister Dr. Michael Röder, MdL Tobias Beck, Staatsminister Christian Bernreiter, Bürgermeister Christian Dobmeier, MdL Josef Zellmeier, Landrat Josef Laumer, 2. Bürgermeister Martin Kreutz (Foto: Annemarie Kammermaier)

Der Tag diene dazu, die Menschen einzuladen zu Information, Diskussion und Mitwirkung in der Kommune und nicht zuletzt das bereits Erreichte zu feiern. Die Berufsfachschule für Pflege sah er als Beitrag zur besseren medizinischen Versorgung im ländlichen Raum und wie hier zur Sicherung des Standortes des Krankenhauses in Mallersdorf. Den Umbau stellte er dar als Vorzeigeobjekt für Nachhaltigkeit durch Berücksichtigung von „grauer Energie“ und ökologisch sinnvoller Instandsetzung, die den gesamten Lebenszyklus des Gebäudes betrachte als Beitrag zur Baukultur und Stärkung lokaler Identität. Die Städtebauförderung sah der Minister als Unterstützung für die Städte und Gemeinden, ihr bauliches Erbe zu bewahren mit dem Ziel, die Ortskerne zu stärken und weiter zu entwickeln zur Bildung lebendiger Lebensmittelpunkte.

Die Grußworte des Landrates Josef Laumer zeigten die Freude, dass man an diesem schönen Tag diese Übergabe des Bescheides feiern könne. Es sei gut, dass man dieses Geld bekomme, denn in Zeiten von fehlenden Pflegekräften habe sich hier mit Klinik und Berufsfachschule etwas Sinnvolles zusammengefügt. Die Zusammenarbeit von Ministerium, Regierung und Marktgemeinde zeige sich hier ganz perfekt und anerkennend für die Gemeinde sagte der Landrat. Man habe hier gemeinsam etwas auf den Weg gebracht und aus der ehemaligen Schule werde nun wieder eine Schule entstehen.

Foyer Erdgeschoß
Interessiert verfolgen die Besucher die Ausführungen des Architekten zu den Umbaumaßnahmen (Foto: Annemarie Kammermaier)

Das Goldene Buch der Marktgemeinde erhielt anschließend einen weiteren prominenten Eintrag mit Staatsminister für Wohnen, Bau und Verkehr Christian Bernreiter, bevor sich die Besucher auf den Weg machten zum Rundgang durch den Umbau. Hier wurde besonders lobend festgestellt, dass der Charme und markante Stilelemente der damaligen Bau- und Ingenieurskunst in weiten Teilen erhalten bleibt und mit dem heutigen Stand der Technik angemessen ausgestattet wird.

Text und Fotos: Annemarie Kammermaier