Pflegeausbildungs- verbund Labertal gegründet

Vernetzung mit Ausbildungsbetrieben - einheitliche Bedingungen in der praktischen Ausbildung

1. Netzwerktreffen Pflegeausbildungsverbund Labertal
Die Teilnehmer des Netzwerktreffens zur Gründung des Pflegeausbildungsverbundes Labertal an der Berufsfachschule für Pflege in Mallersdorf-Pfaffenberg mit Schulleitung Dr. Karin Lichtinger (oberste Reihe li.) und Klassenleitung Daniela Schnabl (vorne 2. v. li.) (Foto: Elisabeth Landinger).

Vernetzung mit Ausbildungsbetrieben – einheitliche Bedingungen in der praktischen Ausbildung

Die neue Kommunale Berufsfachschule für Pflege der Kreiskliniken Bogen-Mallersdorf und ihre Kooperationspartner für die praktischen Einsätze der Auszubildenden haben vergangenen Mittwochnachmittag im neuen Schulhaus den „Pflegeausbildungsverbund Labertal“ gegründet. Dessen Ziel ist laut Schulleitung Dr. Karin Lichtinger „die noch engere Abstimmung und Zusammenarbeit in der Ausbildung zum Pflegefachmann und zur Pflegefachfrau. Außerdem soll der Verbund einheitliche Bedingungen in der praktischen Ausbildung schaffen.“ Ein erster Vertragsentwurf wurde vorgestellt und gemeinsam optimiert. Weitere Kooperationseinrichtungen können auch später jederzeit dem Verbund beitreten.

„Generalistischen Gedanken nicht nur auf dem Papier leben“Dr. Lichtinger berichtete den anwesenden Vertretern der Kooperationseinrichtungen von den Erfahrungen aus den ersten beiden Kursen der Schule: „Es bereichert die Klasse, wenn nicht alle Auszubildenden von der gleichen Einrichtung stammen.“ Anfängliche Befürchtungen, dass alle in die Klinik wollen, haben sich als unbegründet erwiesen. Dennoch haben natürlich auch die Kreiskliniken dank Neugründung der Schule, aber bereits zuvor seit 2022 einen stetigen Aufwärtstrend bei den Azubizahlen zu verzeichnen, berichtete Christian Bräu, Pflegedirektor der Kreiskliniken Bogen-Mallersdorf. Manche Auszubildende sehen sich jedoch explizit in der Altenpflege, andere würden sich gern nach der Ausbildung mit einem ambulanten Pflegedienst selbständig zu machen. „Wir sind froh, den generalistischen Gedanken der neuen Pflegeausbildung auch leben zu können – nicht nur auf dem Papier“, fasste die Schulleiterin zusammen. Daher setzten die Anwesenden für den Ausbildungsverbund als Ziel, möglichst jeder „Zunft“ eine Stimme zu geben, indem je ein Vertreter in den Verbundsbeirat gewählt wird, also beispielsweise aus den ambulanten Pflegediensten, Altenpflegeheimen, dem Krankenhausbereich und der Kinderkrankenpflege. In regelmäßigen Verbundstreffen werden gemeinsam Themen wie die Vereinheitlichung der Bedingungen für die praktische Ausbildung an den unterschiedlichen Einsatzstätten bearbeitet, aber auch die Digitalisierung und Dokumentation von Praxisanleitungsstunden. Digital wird auch die erste Beiratswahl stattfinden, indem die Kooperationspartner Wahlvorschläge und ihre Stimme im Rahmen einer Onlinebefragung abgeben können. Erste Einrichtungsvertreter stellten sich bereits persönlich vor Ort als Kandidaten zur Verfügung.

Pflegekräfte halten, Zukunftspläne schmieden

Das Treffen nutzten die Schulverantwortlichen auch, um den Gästen mit einer Führung durch das neue Schulhaus einen Einblick in den Schulalltag zu gewähren, sowie für eine Feedbackrunde. Hierbei würdigten die Einrichtungsleitungen unter anderem die gute Kommunikation zwischen Kooperationspartnern und Schule. Dass die Schulgründung der richtige Schritt war, bekräftigte Pflegedirektor Bräu: „Wir haben aktuell in der Boomer-Generation viele Renteneintritte zu verzeichnen. Der Wegzug von Pflegekräften in die umliegenden Städte kam erschwerend hinzu und wer einmal abgewandert ist, bleibt in der Regel auch weg. Pflegekräfte in der Region zu halten klappt jetzt aber wieder dank der neuen Schule.“

Weitere Zukunftspläne, auch die neue bundeseinheitliche, 18monatige Ausbildung zur Pflegefachassistenz in Mallersdorf-Pfaffenberg anzubieten, werden in der Berufsfachschule bereits geschmiedet. Bisherigen Erfahrungen haben laut Klassenleitung Daniela Schnabl gezeigt, dass die bis dato einjährige Pflegefachhilfe-Ausbildung sehr gern als Sprungbrett in die dreijährige Ausbildung genutzt wird. Letztere könne bei sehr guten Abschlussnoten auch auf zwei Jahre verkürzt werden. Auch hierfür habe man bereits ein leuchtendes Beispiel im ersten Kurs.

Interessierte Einrichtungen können dem Ausbildungsverbund jederzeit beitreten, indem sie sich bei info@bfs-pflege-mp.de melden.